Kurzbahn-EM

OSV mit Rekordaufgebot nach Debrecen

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Mit soviel Schwimmern wie noch nie, tritt Österreichs Verband bei der Kurzbahn-EM an. Viele Final-Teilnahmen erwartet, Medaillen-Hoffnungen wie üblich.

Das österreichische Schwimm-Team bei den Kurzbahn-Europameisterschaften von Donnerstag bis Sonntag in Debrecen hat das Zeug dazu, einen weiteren Schritt zur internationalen Konkurrenzfähigkeit zu machen. Die zweite Welle von Aktiven ist mittlerweile hinter den Arrivierten aufgerückt, was eine zweistellige Anzahl von Final-Teilnahmen bringen sollte. Nur der Kreis der Hoffnungsträger für Medaillen-Gewinne hat sich noch nicht geändert.

Super-Mirna wieder heiß
Aber zumindest tritt Markus Rogan in dieser Hinsicht nicht als OSV-Alleinunterhalter an, wie es zuletzt bei Großereignissen manchmal vorgekommen ist. Denn Mirna Jukic hat mehr als nur das Comeback geschafft, kaum einmal war die nun 21-Jährige vor Titelkämpfen so toll in Erscheinung getreten. Über 200 m Brust sollte die Wienerin eine Medaillenbank sein, über 100 m Brust ist sie voll mit dabei und sogar im Brust-Sprint hat sie nun Chancen.

Rogan Gold-Bank
In dieser Dichte kann nicht einmal Rogan mithalten, doch als Gold-Anwärter ist der 25-Jährige doch wieder der noch etwas bessere Tipp. Über 200 m Rücken ist der Wiener top-favorisiert, nach 2004 und 2005 seinen dritten Kurzbahn-EM-Titel zu holen. Einzig in punkto Europarekord war er sich nach dem Ströck-Qualifying zum Monatswechsel nicht mehr so sicher: "Vielleicht habe ich dafür doch ein bisschen zu wenig auf der Kurzbahn gemacht."

Damit ist das OSV-Ass aber in guter Gesellschaft, nicht nur national. Denn die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking werfen ihren großen Schatten über das anstehende Ereignis in Ungarn, zudem ist die Langbahn-EM im März in Eindhoven schon ziemlich nahe. Und dort geht es um die Olympia-Quali. Rogan: "Ich sehe die Kurzbahn-EM aber als guten Wettkampf-Test." Und der kann bei ihm durchaus auch über 100 m Rücken mit einer Medaille enden.

Nadarajah auf Kraul-Sprint konzentriert
Bei Fabienne Nadarajah ist das weniger sicher. Von 2003 bis 2005 holte die heute 22-Jährige dreimal in Folge Kurzbahn-EM-Bronze im Delfin-Sprint, im Vorjahr in Helsinki stand sie nicht im bloß sechsköpfigen OSV-Team. Nun hat sich die Wienerin aber auch schon im Hinblick auf die Spiele im Training mehr auf den Kraul-Sprint verlegt, Delfin etwas vernachlässigt. Trainer Robert Michlmayr: "Es wird daher schwierig, dass sie wieder eine Medaille macht."

Auf den 50-m-Strecken kann aber viel passieren und das Potenzial hat Nadarajah, auch im Rückensprint sehr weit nach vor zu schwimmen. Auf der Kraul-Lage wäre der Final-Einzug hingegen schon ein großer Erfolg, dafür müsste sich die Wienerin im Vergleich zu zuletzt aber stark steigern. Damit scheinen die OSV-Medaillenkandidaten aufgezählt - Rogan, Jukic und Nadarajah sorgten schon 2004 in Wien für Österreichs sieben Podestplätze.

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EM toll besetzt
Die damals zwei Goldmedaillen könnten diesmal wieder erreicht oder eventuell sogar übertroffen werden, für insgesamt sieben Medaillen müsste aber schon jemand aus der zweiten Reihe leistungsmäßig explodieren. Denn diese Europameisterschaften sind gut besetzt, die neunmonatige Pause seit den Langbahn-WM im März in Melbourne hat Europas Schwimmer doch schon recht wettkampfhungrig gemacht.

Überrascht Koll?
Dominik Koll etwa ist es zuzutrauen, da dennoch mitzumischen. Der 22-Jährige hatte im Vorjahr das Finale über 200 m Kraul krankheitsbedingt nur um einen Platz verpasst, dieses aber davor schon bei der besser besetzten Langbahn-EM in Budapest erreicht. Der Linzer könnte für eine Überraschung gut sein, auch seine Trainingspartner David Brandl und mit leichten Abstrichen Jördis Steinegger sind Final-Kandidaten.

Wie gut ist Dinko Jukic?
Besonders gespannt darf man auf die Leistungen von Dinko Jukic sein. Der 18-Jährige hat heuer wieder einen großen Sprung gemacht, sollte erstmals in seiner Karriere in einen EM-Endlauf kommen. In ihm reift ein kommender Medaillen-Gewinner heran. Wie weit der Bruder von Mirna Jukic jetzt schon ist, ist eine der spannendsten Fragen beim am Dienstag geschlossen nach Debrecen anreisenden OSV-Team.

Dass dieses 13 Athleten umfasst, ist ein Zeichen steigender Qualität. Da sich die Limits nach der internationalen Leistungskurve entwickeln, sind viele Qualifizierte ein Güte-Merkmal. Nicht zufällig haben im Sommer 15 OSV-Aktive Normen für die kommende Langbahn-EM unterboten. Neu dabei ist der Neo-Österreicher Mate Hunor. Ihm ist ein Finale über 100 m Brust zuzutrauen, Maxim Podoprigora versucht es wieder einmal über die doppelte Distanz.

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