ÖLV fordert Dopingverfahren gegen Steffi Graf

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Der österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) fordert ein Dopingverfahren gegen die ehemalige Top-Läuferin Steffi Graf. Das erklärte Generalsekretär Helmut Baudis in der Tiroler Tageszeitung. Die 36-jährige Kärntnerin hatte erklärt, dass sie sich bei Humanplasma Blut hatte abnehmen lassen, das Blut aber nicht refundiert zu haben. Die Internationale Anti-Doping-Agentur WADA prüft den Fall.

"Da muss man definieren: Wann ist ein Versuch ein Versuch? Der Leiter der NADA, Andreas Schwab, hat wiederholt gesagt, im Zweifelsfall wird es ein Verfahren geben. Also meine ich, dass auch bei Frau Graf ein Dopingverfahren eingeleitet werden muss", wurde Baudis zitiert. Der ÖLV selbst, so Baudis gegenüber der APA - Austria Presse Agentur, könne nicht aktiv werden, "weil wir keine Einsicht in die Unterlagen der SOKO haben".

Weil wie Graf und u.a. auch der ehemalige Ruder-Nationaltrainer Martin Kessler eine Blutabnahme einiger seiner Sportler bei Humanplasma bestätigt hat, lässt die NADA derzeit von der Internationalen Anti-Doping-Agentur WADA prüfen, ob zum Zeitpunkt des Geschehens WADA- oder andere internationale Verbands-Vorschriften verletzt worden sind. Erst wenn man diese Ergebnisse habe, könne man prüfen, ob Verfahren vor der Rechtskommission einzuleiten sind, erklärte Schwab gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. Derzeit gebe es kein Verfahren gegen Graf, betonte Schwab.

Aufgrund der Situation hatte die NADA vergangene Woche zwei WADA-Juristen aus Montreal nach Wien gebeten und ihnen die Situation dargelegt. Innerhalb von weiteren zwei Wochen hoffe man nun, die Ergebnisse der Prüfung aus Kanada zu erhalten, so Schwab. Insgesamt gelte es zu klären: "Hat es einen Versuch gegeben, wann hat es einen Versuch gegeben und war dieser Versuch zum Zeitpunkt des Geschehens strafbar", so Schwab, der die immer engere Zusammenarbeit mit der WADA hervorstrich. "Irgendwann soll das Thema Humanplasma ja aufgearbeitet sein."

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