US-"Protest"-Leichtathlet Collett gestorben

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Der frühere US-Leichtathlet Wayne Collett ist tot. Wie am Freitag in Los Angeles bekanntwurde, starb der olympische Silbermedaillen-Gewinner von München 1972 über 400 Meter am Mittwoch im St. Vincent Medical Center seiner kalifornischen Heimatstadt im Alter von 60 Jahren an Krebs.

Collett hatte bei den Olympischen Sommerspielen in Bayern für Aufsehen und Empörung gesorgt, weil er sich während der Siegerehrung mit seinem Landsmann und Olympiasieger Vince Matthews unterhalten und ständig bewegt hatte, anstatt zur US-Flagge aufzuschauen. Zudem standen die beiden afrikanisch-amerikanischen Athleten aus Protest gegen die Diskriminierungen in der Heimat mit den Händen in den Hüften und offenen Trainingsjacken auf dem Podest.

"Ich konnte nicht dastehen und den Text unserer Hymne singen, weil ich nicht daran glaubte, dass er wahr war. Ich denke, wir haben das Potenzial, ein wunderschönes Land zu sein, aber wir sind es nicht", sagte Collett in einem Interview. Vom Münchner Publikum wurden die beiden Läufer mit Pfiffen und Buhrufen bedacht, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) auf Lebenszeit ausgeschlossen. Ohne ihre beiden Stars hatte das mitfavorisierte US-Team keine Chance auf eine Medaille in der 4x400 Meter-Staffel.

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