Tokio soll im Juli starten

Virus & Strahlung! Alarm um Olympia

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Die olympischen Spiele in Tokio stehen unter keinem guten Stern.

Wenige Monate vor dem Start der Olympischen Spiele in Tokio rückt bei den Organisatoren die Ausbreitung des Coronavirus in China in den Fokus. "Ich bin ernsthaft besorgt, dass die Ausbreitung der Infektionskrankheit den Spielen einen Dämpfer versetzen könnte", sagte Organisationschef Toshiro Muto gegenüber Vertretern des Internationalen Paralympischen Komitees.

Saburo Kawabuchi, der Bürgermeister des Athletendorfs, in dem 11.000 Olympioniken wohnen sollen, ist ebenfalls besorgt. "Ich hoffe wirklich, dass die Infektionskrankheit irgendwie abklingt, damit wir die Olympischen und Paralympischen Spiele reibungslos durchführen können", sagte er.

Absage ist (noch) kein Thema

Die Veranstalter wie auch das Internationale Olympische Komitee betonten wiederholt, dass es keine Pläne gebe, die Olympischen Spiele vom 24. Juli bis 9. August abzusagen. Einige olympische Qualifikationsveranstaltungen wurden allerdings bereits abgesagt oder verschoben. So wurde das olympische Qualifikationsturnier im Frauen-Fußball von Nanjing in China nach Sydney verlegt. Die chinesischen Handballerinnen sagten ihre Teilnahme am Qualifikationsturnier ab, die Hallen-WM der Leichtathleten wurde abgesagt. Und: Bei den Asienmeisterschaften im Badminton wurden Athleten aus China und Hongkong ausgeschlossen. Aus Sorge, dass sie Konkurrenten anstecken könnten.

Virus & Strahlung! Alarm um Olympia
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Coronavirus überschattet Olympia

Nach dem Ausbruch des Coronavirus sind nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörde mittlerweile rund 25.000 Menschen erkrankt, die Zahl der Todesopfer liegt bei mindestens 490. Bis zum Start der Spiele muss die Situation unter Kontrolle sein. Bei Olympia kommen über 10.000 Sportler aus über 200 Ländern zusammen und wohnen gemeinsam im Olympischen Dorf. Chinesische Sportler haben derzeit allerdings kaum Chancen, die erforderlichen Qualifikations-Normen nachzuweisen. Auch Dopingkontrollen werden in China bis auf Weiteres nicht durchgeführt.

Zuletzt auch noch Meldungen über Strahlung

Dazu kommt noch eine weitere Gesundheitsgefahr: Atomstrahlen! Greenpeace stellte auf einem Trainingsgelände 20 km vom Katastrophen-Atomkraftwerk Fukushima Daiichi entfernt hohe radioaktive Strahlungswerte fest (teilweise das 31-Fache über dem zulässigen Höchstwert). Kurios: Am 26. März soll genau dort der finale Fackellauf durch Japan stattfinden. Japan arbeitet am Problem, zur Dekontamination wurde Erde abgetragen, die Werte gingen auf ein akzeptables Maß zurück.

Greenpeace-Experte Heinz Smital zur "Bild": "Die Frage bleibt: Was war das? Wie konnte das so lange unentdeckt bleiben?" Das klingt nicht sehr ermutigend. Die Wettkämpfe in Tokio selbst sind davon jedoch nicht betroffen. Japans Hauptstadt liegt 240 km südlich von Fukushima.

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