Scharfe Kritik

Rapid-Bericht: Schmid schlägt Alarm

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Der Rapid-Geschäftsbericht sieht auf den zweiten Blick gar nicht so rosig aus sagt Roland Schmid.

Rapid hat das siebente Jahr in Folge positive Wirtschaftszahlen veröffentlicht. Wie der Fußball-Bundesligist aus Wien am Donnerstag bekanntgab, wurde im Geschäftsjahr 2018/19 ein Rekordumsatz von 50,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Eigenkapital wurde demnach auf 15,1 Millionen erhöht, was ebenfalls als Rekord ausgewiesen wurde. Der Gewinn fiel nur knapp aus und lag bei 179.989 Euro.

Besonders positiv hätten sich die Bereiche Sponsoring und Hospitality entwickelt, erklärte Geschäftsführer Christoph Peschek. Erstmals seien mehr als 10 Millionen Euro über Sponsoring eingenommen worden. Knapp negativ sei die Transferbilanz gewesen, hier steht laut dem Geschäftsbericht ein Minus von rund 346.000 Euro zu Buche.

Beim Team um Roland Schmid wurde der neue Rapid-Geschäftsbericht nicht gerade euphorisch aufgenommen. Schmid, der bei der ordentlichen Hauptversammlung am 25.11. als Nachfolge-Kandidat von Präsident Michael Krammer antritt, und sein Vize Christoph Marek sprechen von „nüchternen Zahlen, die schön verpackt wurden.“

Schmid/Marek sehen die grün-weiße Zukunft mit gewissen Sorgenfalten: „Unter diesen Umständen ist man nicht nur zum sportlichen Erfolg verdammt, sondern auch zu einem starken Umdenken in wirtschaftlichen Fragen. Ohne neue Einnahmequellen und ohne zusätzliche Sponsoreneinnahmen wird man sich eine bestmögliche Akademie nicht leisten können.“ Finanz-Experte und Legal-Tech-Unternehmer Max Kindler ergänzt: „Eine Wahlwerbung sieht anders aus. Eigentlich müssten die Alarm-Glocken läuten!“

Speziell vier Fakten stechen Schmid/Marek ins Auge:

- Das nationale Geschäftsergebnis (inklusive Bundesliga, ohne UEFA Europa League) ist das schlechteste der vergangenen sechs Jahre. Von einem Aufwärtstrend kann eigentlich keine Rede sein. Alarmierend: Die rückläufigen Zahlen im Hospitality- und Ticketing-Bereich.

- Die Personalkosten sind weiter stark angestiegen, auf astronomische 22,3 Millionen Euro. Klingt nicht nach Effizienz & Sparsamkeit.

- Das Nachwuchs-Budget wurde auf 4 Millionen aufgestockt. Das sieht nach Kurs-Korrektur aus (wie vom TEAM GRÜN WEISS angekündigt) und hört sich vor der Präsidentschaftswahl durchaus gut an. Tatsache ist, gegenüber den bisherigen Gewohnheiten wurden in das Budget noch einige andere Posten (wie Rapid II) hineingerechnet. Wenn man die reinen Nachwuchskosten nimmt, kommt man auf gar nicht mehr so beachtliche 1,7 Millionen € (Gesamt-Umsatz: 50 Mio.).

- Ob im Budget auch zeitlich vorgezogene Sponsorenbeiträge enthalten sind, blieb bislang unbeantwortet.

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