"Total witzlos"

Trödel-Nadal brachte Thiem zur Weißglut

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Die teils langwierigen Rituale des Spaniers stießen bei dem Niederösterreicher und den Fans oft auf Unverständnis.

Es war ein Thriller. Besonders im ersten Satz brachte Dominic Thiem seinen Gegner Rafael Nadal an dessen Grenzen. Den zweiten Satz knöpfte er ihm dann sogar ab. Dann zeigte Nadal seinen wahren Kämpfergeist und seine zahlreichen Macken. Denn zwischenzeitlich schmiss Thiem immer wieder die Nerven weg. Vor allem das Trödeln seines Gegners brachte ihn zur Weißglut. "Minuten lang für einen Ball, das ist ja witzlos", schrie er einmal über den Platz. Nadal, der zahlreiche Rituale hat, bevor er einen Ball serviert oder annimmt, brauchte oft sehr lange bis er fertig am Platz stand. Sehr zum Leidwesen seines Gegenübers. Vom Schiri gab es zwar keinen Ordnungsruf, aber schon den ein oder anderen Seitenhieb. "Nach dieser Flasche sind Sie dann fertig oder?", fragte er in Richtung des Sandplatz-Königs.

Am Ende sollte sich dann auch Nadal durchsetzen. Thiem hat am Sonntag alles auf dem Platz gelassen, doch auf den ersten Grand-Slam-Titel muss er noch warten. Am Ende war Nadal beim 6:3,5:7,6:1,6:1 ungefährdet.

Thiem: "Ich liebe dieses Turnier"

Thiem war natürlich am Boden zerstört, nahm die Niederlage aber wie ein fairer Sportsmann. "Es is momentan ehrlich gesagt recht hart. Ich habe alles gegegeben. ich liebe dieses Turnier. Ich liebe euch mit meinem ganzen Herzen", sagt Thiem. Für Nadal hat er nichts anderes als Respekt über. "Hier 12 Mal zu gewinnen ist einfach unglaublich!", so Thiem.

Er bedankte sich auch bei seiner Familie für die Unterstützung und hofft darauf, dass sie auch hier sind, wenn er hier den Titel gewinnt.

Thiem schraubt Preisgeld auf über 18 Mio. Dollar

Thiem, der am Samstag im fortgesetzten Halbfinale gegen Novak Djokovic 2:45 Stunden auf dem Platz gestanden war, hatte freilich wegen der Wetterkapriolen doch einen Nachteil. Der Lichtenwörther hatte mit dem Sieg im Fünf-Satz-Thriller gegen den Weltranglisten-Ersten viel Kraft gelassen. Dank der 1,18 Mio. Euro Preisgeld für den Finalisten hat er sein Karriere-Preisgeld auf mehr als 18 Mio. Dollar geschraubt. Im Ranking bleibt er Vierter. Im Head-to-Head mit Nadal steht es nun 9:4 für den Mallorquiner.

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