Görgl Platz 10

Debakel für ÖSV: Gisin gewann Super-G

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Die Saison-Dominatorin und Super-G-Weltcup-Siegerin Vonn landete in Crans-Montana auf Rang zwei, Elisabeth Görgl als beste Österreichin auf Platz 10.

Die Schweizer Ski-Damen haben am Sonntag in Crans Montana einen Heimsieg gefeiert. Dominique Gisin gewann den von Wind geprägten Weltcup-Super-G im WM-Ort 1987 vor den beiden US-Amerikanerinnen Lindsey Vonn und Julia Mancuso. Die ÖSV-Damen schlitterten in ein Debakel und lieferten das schlechteste Super-G-Ergebnis im Weltcup seit 13. März 1997 ab. Beste Österreicherin war am Sonntag Elisabeth Görgl als Zehnte.

Vonn nicht mehr aufzuhalten
Vonn war bereits vor dem Rennen als Siegerin im Super-G-Weltcup festgestanden. Am Samstag hatte sich die 25-Jährige mit ihrem Sieg in Crans Montana auch die Kristallkugel in der Abfahrt gesichert. Und auch die Aussichten im Gesamt-Weltcup werden für Vonn immer besser, vor dem Finale in Garmisch-Partenkirchen führt sie 245 Punkte vor der Deutschen Maria Riesch, die am Sonntag nicht über Rang acht hinauskam.

Als kleiner Trost bleibt für Riesch, dass für sie am Sonntagabend nach ihren beiden Olympia-Goldenen von Vancouver ein feierlicher Empfang in ihrer Heimat Partenkirchen auf dem Programm steht.

"Ski-Roulette"
Gisin, die aufgrund der Windverhältnisse von einem "Ski-Roulette" sprach, durfte über ihren dritten Weltcup-Sieg jubeln, die ersten beiden hatte sie 2009 in der Abfahrt (Cortina und Altenmarkt/Zauchensee) gefeiert. "Ich hatte sicher Glück, aber ins Ziel bringen muss man das Rennen auch erst einmal. Ich habe bis ins Ziel alles versucht und einfach den Kopf eingezogen", erklärte Gisin, die angesichts einer Knie-Operation vor rund zwei Monaten für ein kleines Ski-Märchen sorgte.

Den Sieg fuhr die Schweizerin vor allem mit einem fulminanten Schlussteil heraus. Bis Gisin (Startnummer 29) hatte Vonn einmal mehr wie die sichere Siegerin ausgesehen. "Aber ich habe gewusst, dass bei diesem Wetter alles passieren kann. Es war ein guter Lauf, aber ich hatte soviel Wind, die Tore sind fast flach auf dem Boden gelegen. Ich bin trotzdem sehr stolz auf dieses Rennen", beschrieb Vonn die widrigen Bedingungen.

Mancuso hatte sich nach Olympia eine kleine Auszeit gegönnt und die Abfahrt in Crans Montana ausgelassen. "Das Time-out hat mir gut getan", meinte Mancuso, die in Vancouver Silber in Abfahrt und Super-Kombi gewann.

Schlechtestes Ergebnis seit 13 Jahren
Die Österreicherinnen wurden schwer geschlagen, Görgl und Co. lieferten das schlechteste Super-G-Ergebnis seit 13 Jahren ab. Damals war Alexandra Meissnitzer als beste ÖSV-Athletin 16. gewesen. Diesmal war Görgl als Zehnte die Beste. "Der Wind hat ziemlich reingeblasen, aber es hilft nichts, da muss man sich runterkämpfen", erklärte die Steirerin, die sich auch für ihre Kritik vom Samstag nach Abfahrtsplatz 36 an ihren Head-Skiern entschuldigte.

Über die Strecke nicht wirklich glücklich war Fischbacher, die frisch gebackene Super-G-Olympiasiegerin wurde nur Zwölfte. "Ich habe die ganze Zeit Kurven gesucht, aber keine einzige gefunden. Das hatte heute nichts mit einem Super G zu tun. Für diese Strecke bin ich einfach zu rund gefahren", ärgerte sich die Salzburgerin. Bereits am Dienstag startet das Weltcup-Finale mit dem Abfahrts-Training.

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Offizieller Endstand:
1. Dominique Gisin SUI 1:24,14 Minunten
2. Lindsey Vonn USA 1:24,29 +0,15 Sek.
3. Julia Mancuso USA 1:24,52 +0,38
4. Nadia Styger SUI 1:24,56 +0,42
5. Ingrid Jacquemod FRA 1:24,74 +0,60
6. Tina Maze SLO 1:24,81 +0,67
7. Anja Pärson SWE 1:24,82 +0,68
8. Maria Riesch GER 1:24,84 +0,70
9. Marie Marchand-Arvier FRA 1:25,01 +0,87
10. Elisabeth Görgl AUT 1:25,05 +0,91
11. Johanna Schnarf ITA 1:25,06 +0,92
12. Andrea Fischbacher AUT 1:25,07 +0,93
13. Elena Fanchini ITA 1:25,10 +0,96
14. Gina Stechert GER 1:25,12 +0,98
15. Andrea Dettling SUI 1:25,23 +1,09
16. Emily Brydon CAN 1:25,29 +1,15
17. Anna Fenninger AUT 1:25,34 +1,20
Fabienne Suter SUI 1:25,34 +1,20
19. Michaela Kirchgasser AUT 1:25,48 +1,34
20. Nadja Kamer SUI 1:25,57 +1,43
21. Christina Staudinger AUT 1:25,60 +1,46
22. Viktoria Rebensburg GER 1:25,72 +1,58
23. Chemmy Alcott GBR 1:25,79 +1,65
24. Monika Dumermuth SUI 1:25,88 +1,74
25. Daniela Merighetti ITA 1:25,91 +1,77
26. Kajsa Kling SWE 1:25,94 +1,80
27. Britt Janyk CAN 1:26,00 +1,86
28. Marusa Ferk SLO 1:26,05 +1,91
29. Nicole Schmidhofer AUT 1:26,06 +1,92
30. Lucia Recchia ITA 1:26,08 +1,94

Weiter:
36. Regina Mader AUT 1:26,50 +2,36
40. Stefanie Köhle AUT 1:27,04 +2,90
41. Eva-Maria Brem AUT 1:27,32 +3,18

Ausgeschieden: Marianne Abderhalden (SUI)

Disqualifiziert: u.a. Margret Altacher (AUT), Carolina Ruiz Castillo (ESP)

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Gesamtwertung nach 28 von 32 Rennen:
1. Lindsey Vonn (USA) 1.491 Punkte
2. Maria Riesch (GER) 1.246
3. Anja Pärson (SWE) 922
4. Kathrin Zettel (AUT) 829
5. Tina Maze (SLO) 741
6. Fabienne Suter (SUI) 500
7. Ingrid Jacquemod (FRA) 476
8. Elisabeth Görgl (AUT) 471
9. Kathrin Hölzl (GER) 447
10. Andrea Fischbacher (AUT) 425
11. Tanja Poutiainen (FIN) 417
12. Sandrine Aubert (FRA) 385
13. Maria Pietilä-Holmner (SWE) 381
14. Viktoria Rebensburg (GER) 365
15. Nadia Styger (SUI) 363
16. Michaela Kirchgasser (AUT) 360
17. Sarka Zahrobska (CZE) 344
18. Emily Brydon (CAN) 343
19. Marlies Schild (AUT) 320
20. Manuela Mölgg (ITA) 318
21. Nadja Kamer (SUI) 316
22. Julia Mancuso (USA) 314
23. Marie Marchand-Arvier (FRA) 293
24. Susanne Riesch (GER) 270
25. Anna Fenninger (AUT) 260
26. Dominique Gisin (SUI) 253
27. Nadia Fanchini (ITA) 216
28. Martina Schild (SUI) 211
. Marion Rolland (FRA) 211
30. Andrea Dettling (SUI) 207

Weiter:
41. Eva-Maria Brem (AUT) 163
59. Maria Holaus (AUT) 88
62. Regina Mader (AUT) 77
63. Stefanie Köhle (AUT) 76
77. Nicole Schmidhofer (AUT) 52
86. Ramona Siebenhofer (AUT) 40
95. Margret Altacher (AUT) 23
104. Karin Hackl (AUT) 18
115. Christina Staudinger (AUT) 10

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