ÖSTERREICH-Interview

Zettel: "Trainer-Kritik hat mir wehgetan"

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Das Ski-Ass kämpft seit Monaten mit gesundheitlichen Problemen.

In 42 Tagen geht in Sölden der erste Damen-Riesentorlauf der Saison über die Bühne. Ein Termin, den sich Kathrin Zettel (24) rot im Kalender angestrichen hat. Dort will sie unbedingt dabei sein. Wenn die Gesundheit mitspielt. Wie die Chancen für einen Start stehen und warum sie ihr Training jetzt komplett umstellen muss, verrät sie im ÖSTERREICH-Interview.

ÖSTERREICH: Kathrin, wie steht es um Ihre Gesundheit?

Kathrin Zettel (24): Danke, es geht. In Neuseeland waren die Schmerzen teilweise schon ziemlich stark, ein Training in nur sehr reduzierter Form möglich. Aber jetzt wird es immer besser.

ÖSTERREICH: Was ist der Grund dafür?

Zettel: Ich habe den Wiener Sportarzt Doktor Erich Altenburger aufgesucht. Der hat mich durchgecheckt. Dabei stellte sich heraus, dass meine Knie- und Hüftprobleme von meinem Sturz in Tarvis im März 2007 herrühren.

ÖSTERREICH: Wie das?

Zettel: Ich habe nach dieser Verletzung (Schienbeinkopfbruch; Anm. d. Red.) in einer Schonhaltung trainiert. Das heißt, ich habe meine Muskulatur falsch trainiert. Dadurch kam es zur Reizung meiner Patellasehne und auch zur Schleimbeutelentzündung in der Hüfte.

ÖSTERREICH: Und wie bekommen Sie das in den Griff?

Zettel: Doktor Altenburger und sein Physiotherapeut Robert Kriz haben ein Programm für mich zusammengestellt. Ich muss jetzt gewisse Bewegungsabläufe einfach neu lernen. Aber ich sehe bereits erste Fortschritte.

ÖSTERREICH: So gesehen sind Ihre Leistungen in der vergangenen Saison – unter Schmerzen – ja noch höher einzustufen.

Zettel: Ich bin mit der vergangenen Saison absolut zufrieden. Ich habe immer alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen. Insofern war die Kritik vonseiten der Trainer nicht angenehm und hat mir weh getan.

ÖSTERREICH: Wann werden Sie wieder ganz fit sein?

Zettel: Das ist schwer zu sagen. Doktor Altenburger geht aber davon aus, dass ich in drei Monaten schmerzfrei bin.

ÖSTERREICH: Das Rennen in Sölden ist allerdings bereits in sechs Wochen.

Zettel: Das ist ein Highlight für mich. Da will ich auf jeden Fall starten. Außerdem: Ich bin es ja aus der vergangenen Saison gewohnt, mit Schmerzen zu fahren. Gegen Ende der vergangenen Saison konnte ich sowieso nur mehr Rennen fahren, wenn ich davor Schmerzmittel genommen hatte.

Autor: Peter Weihs

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